SG Einheit Staßfurt mit zehn Nachwuchskräften dabei
Die Schachjugend Sachsen-Anhalts ermittelte in allen Altersklassen in der Landessportschule Osterburg ihre Landesmeister und Platzierten. Wer sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften qualifizieren wollte, musste vorn ankommen. Die ausrichtende Landesschachjugend begrüßte 159 Teilnehmer aus 18 überwiegend renommierten Vereinen des Landes mit ihren 40 Betreuern. Fünf Tage standen ihnen die gesamte Sportschule zur Verfügung. Neben den Wettkämpfen gab es auch ein großartiges Freizeitangebot, um sich bei Spiel und Spaß im gesamten Gelände auszutoben, zu basteln oder anderweitig zu entspannen. In allen Turniergruppen waren 7 Runden im „Schweizer-System“ bei besten Bedingungen zu absolvieren.
Die SG Einheit Staßfurt war mit zehn Wettkämpfern in verschiedenen Altersklassenturnieren vertreten; geleitet von Trainer Andreas Mann und tatkräftiger Unterstützung der Betreuerinnen Ivonne Beck und Sindy Stephan. Die Staßfurter Talente gehörten zwar nicht zum engeren Favoritenkreis, konnten ihren Trainer mit den gezeigten Leistungen aber überwiegend zufrieden stellen.
In der jüngsten Altersklasse (AK) u8 konnte Fiona Beck 2,5 Punkte erspielen. Fiona gehört noch dem jüngeren Jahrgang an und verfügt über keine Deutsche Wertzahl (DWZ). Landesmeister Jonas Schulze (SG Klötze Süd) hatte hingegen fast 1000 auf dem Konto. Er bewies, dass man auch aus einem kleinen Verein kommend, gewinnen kann. Alona Dobrynina und Fabio Hahn (beide USC Magdeburg) folgten ihm auf den Medaillen-plätzen.
Im Turnier der u10 startete für Einheit Emil Mingramm. Er war der einzige der 22 Mitbewerber, der noch keine DWZ hatte. Seine 3 Punkte waren daher nicht zu erwarten. Nun darf er sich künftig über eine Hausnummer freuen. Landesmeister wurde hier Johannes Rössling von den Schachzwergen Magdeburg gefolgt von der punktgleichen Greta W. Müller (SF Hettstedt) und Marius König (SV Merseburg). Greta darf sich nun Landesmeisterin nennen, wie auch Alona in der jüngeren AK.
In der u12 beeindruckte Einheits Lucas Fiedler mit sehr guten Partien und seinen 3,5 Punkten. Falls er künftig die gegnerischen Schwächen in den Bauernstellungen besser nutzen kann, statt in Remisen einzuwilligen, ist mit ihm in der Spitzengruppe zu rechnen.
Meister wurde Favorit Igor Shevchenko (Schachzwerge) mit klarem Vorsprung vor dem Hallenser David Fritzsche (USV) und Ole Ziem (USC). In der gleichen AK der Mädchen gewann Lotte Nönnig (Schachzwerge) den Meistertitel. Ihr folgten die Hallenserinnen Flora Geither und Jamalli Malak (beide SV Roter Turm). Staßfurts Josephinne Plathe konnte ihr gegenwärtiges Potential ausreizen. Lina Fleischer spielte ziemlich leistungsschwankend. Klasse Partien gegen starke Gegnerinnen wechselten mit weniger guten. Sie ließ aber Potential einer DWZ 1400 erkennen. Auch bei Jihye Stephan konnten deutliche Verbesserungen registriert werden. Bei längerer Spielpraxis wird sie auch die Gewinnstellungen auf dem Brett zu Punktgewinnen realisieren können.
Einen nicht unbedingt zu erwarteten Landesmeister gab es in der u14 mit Mikhail Martemyonov (USV Halle). Die Medaillenplätze 2 und 3 belegten Jakob Nönnig (Schachzwerge) und Gustav Polzin (USV Halle). Mikhail bewies, dass man auch mit über 200 DWZ-Punkten weniger als die Favoriten, siegen kann. Jakob Goldschmidt von Einheit erspielte 4 Punkte. Schade, dass er auch zwei Partien in deutlich besserer Stellung nicht zum Sieg führte. Es wäre mehr als ein Mittelplatz bei den 22 Mitbewerbern möglich gewesen. Mannschaftskamerad Ian Beck schöpfte seine Möglichkeiten diesmal leider keinesfalls aus.
In der AK u16 starteten für Einheit Jason Beck und Leon Schambier. Jason konnte diesmal nicht an die überzeugenden Leistungen in der Männer-Bezirksoberliga am 2. Brett anknüpfen. Anders Leon! Er lieferte durchweg starke Partien ab. Wenn es ihm künftig gelingt, die eine oder andere Remis gegebene Partie zu gewinnen, muss mit ihm vorne gerechnet werden. Mit 4 Punkten hatte er nur einen weniger, als der 3., Johannes Petzold (Aufbau Elbe Magdeburg). Landesmeister und Vize wurden die klaren Favoriten Sebastian Haubold (6 Punkte) vor Christian Haubold (5, beide USC). Sie blieben beide unbesiegt; mussten aber Punkteinbußen durch Remise hinnehmen.
Landesmeister der u18 wurde Michael Pikalow (USC) trotz einer Niederlage gegen den 2. Arne Herter (AEM). Den 3. Platz belegte Carl Friedrich Dornheim, ebenfalls AEM. Carl F. konnte als Siebenter der Rangliste DWZ-stärkere Konkurrenten hinter sich lassen.
Im Turnier der Mädchen der Ak u14 bis u18 siegte die klare Favoritin Anastasia Voigt (USV Halle) souverän ohne Punkteinbuße vor Luise Funke (5) und Eva Breja (4,5; beide Schachzwerge). Luisa und Eva kämpften hervorragend. Sie ließen deutlich stärkere Spielerinnen hinter sich.
Im Schachsport spiegelt ein hinterer Tabellenplatz nicht immer die Fähigkeiten des Sportlers wieder. Eine kleine Ungenauigkeit kann eine Niederlage herbei führen, obwohl man die Partie lange Zeit im Griff hatte. Gerade bei jungen Schachsportlern sind Niveauschwankungen nicht unnormal. Insgesamt zeigte sich Einheits Vereins-Chef A. Mann mit der Leistungsentwicklung nicht unzufrieden. Sie konnten überwiegend spielerische Fortschritte bei den Klassefeldern der Turniere nachweisen. Die Teilnehmer konnten auch auf eine gehaltvolle Feriengestaltung in einem anspruchsvollem Umfeld zurückblicken und eine Menge lernen.
Einmal mehr stellte der Schachbezirk Magdeburg die Mehrzahl der Titelträger. In einigen Altersgruppen hatten die Sportler Halles die Nase vorn. Vor allem die großen Magdeburger Vereine Schachzwerge, Aufbau Elbe und USC konnten sich dabei in der Vordergrund spielen.
HWS